Der Public-Health-Action-Cycle

QueB orientiert sich am sog. Public Health Action Cycle (abgekürzt PHAC), der hier in der Abbildung dargestellt ist. In diesem Modell ist der Wunsch nach Veränderung in der Kita und zu gewünschten Zielen zu gelangen die treibende Kraft.

Die Entwicklung in der Kita soll nach dem PHAC 8 Schritte durchlaufen, die in einem Zyklus die Qualität der Einrichtung verbessern sollen.

Der PHAC ist ein Modell für Veränderung und ist inhaltlich nicht festgelegt – so können Veränderungen im Bewegungsbereich, aber auch im Bereich psychischer Gesundheit, Ernährung, etc. dem PHAC folgen. Für die Erläuterung der Schritte nutzen wir in QueB  nur Beispiele aus dem Bereich Bewegung. Beispiele aus anderen inhaltlichen Bereichen findet man in der Broschüre der BzgA (2012).

Schritte 1 und 2: Gemeinsames Verständnis entwickeln – Bedarfe ermitteln

Zunächst sollen sich alle Beteiligten darüber verständigen, dass sie sich gemeinsam auf einen Weg zur Weiterentwicklung ihrer Organisation machen wollen. In der Regel starten die Pädagogischen Fachkräfte diesen Prozess. Sie klären, was unter „bewegungsfreundlich“ zu verstehen ist, wie „bewegungsfreundlich“ man schon arbeitet und wo das Team Handlungsbedarf sieht. Je nach Themenschwerpunkt werden weitere Beteiligte (Kinder, Eltern) hinzugenommen.

Zur Unterstützung dieser Schritte wurde der QueB-Kita-Check entwickelt, dessen Fragen bei der Feststellung der bereits vorhandenen Stärken und auch der Erfassung bewegungsrelevanter Herausforderungen hilft. Dieser erste qualitative Klärungsprozess wird durch die quantitative Erhebung von Schrittzählerdaten für die Bestimmung des Ist-Stands der körperlichen Aktivität in der Kita ergänzt.

Schritte 3 und 4: Ziele und Zielgruppe bestimmen – Maßnahmen planen

Gemeinsam werden auf der Basis der Ergebnisse des QueB-Kita-Checks Ziele SMART formuliert. Die Buchstabenfolge SMART steht hierbei für: spezifisch, messbar, aufgabenspezifisch und attraktiv, realistisch und terminiert. Ein Beispiel der pädagogischen Fachkräfte: Das unspezifische Ziel „Wir wollen uns mehr bewegen“ wird viel konkreter und fassbarer durch eine SMARTe Formulierung: „In den nächsten drei Monaten kommen wir morgens mindestens dreimal pro Woche mit dem Rad zur Kita.

Es ist hilfreich, Ziele hinsichtlich ihrer Wichtigkeit und ihrer Durchführbarkeit zu analysieren, zu kategorisieren, zu priorisieren, die Auswirkungen der Zielerreichung näher zu betrachten, die Messbarkeit einer Zielerreichung zu klären, um am Ende eine Basis für die Bewertung der Zielerreichung zu haben. Beim nächsten Schritt der Maßnahmenplanung wird festgelegt, wer bis wann mit wem was konkret umsetzt.

Schritte 5, 6 und 7: Umsetzung in die Praxis, Dokumentation, Evaluation

Nun wird an der Zielerreichung und an eventuell vorher festgelegten Zwischenzielen gearbeitet und die Maßnahmen werden umgesetzt. Alle Schritte sollten gut dokumentiert, erste Erfolge wertgeschätzt und vor allem auch sichtbar gemacht werden. Nur so wird spürbar: „Hier in der Einrichtung tut sich was“.

Wenn die Zeit, die man sich zur Zielerreichung gesetzt hat, abgelaufen ist, prüft man, ob die Ziele realisiert werden konnten, ob man vielleicht sogar mehr erreicht hat oder noch etwas Zeit benötigt, um zum Ziel zu kommen.

Ein Teil der Evaluation wird bereits während der SMARTen Zielformulierung auf den Weg gebracht, indem sich das Team über den Aspekt der Messbarkeit des Zieles verständigt. Beim abschließenden Teil der Evaluation geht es zum einen um die Überprüfung der Zielerreichung an sich, aber auch um die Bewertung des durchlebten Prozesses: „Was hat gut funktioniert?“, „Welche Maßnahmen waren vielleicht nur mit großen Widerständen durchzusetzen und warum?“, „Was machen wir beim nächsten Mal anders?“

Schritt 8: Maßnahmen verstetigen und optimieren

Damit erfolgreiche Veränderungen auch weitergeführt werden, sollte man sich Gedanken machen, was es zur Verstetigung braucht. Wie kann ein erfolgreich umgesetztes Ziel beispielsweise in den Alltag eingebunden und auch nach außen getragen werden? Nach einer erneuten Analyse können neue Ziele formuliert werden und der Prozess beginnt von Neuem.

Zeitschriftenartikel hierzu: Ines Eisenbarth et al. (Frühe Kindheit, 2020): Wie Bewegungsförderung in Kitas mit Organisationsentwicklung gelingen kann.

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